Ein Virus beeinflusst im Moment unser aller Leben und wird wohl viele von uns auf die eine oder andere Weise berühren.

Kann man einem Virus eine spirituelle Bedeutung beimessen oder es spirituell deuten?

Dieser Versuch wird nicht selten von der menschlichen Hoffnung getragen, Allem in unserem Leben einen seelischen Sinn und damit einen angemessenen Platz in einer größeren Ordnung zu geben. Dieser allzu verständliche Wunsch ist eine spirituell-kindliche Vorstellung, die unsere eigene Verantwortung und Entscheidungsmacht als vernunftbegabte Wesen in einer materiellen Welt leugnet, egal, ob es nun um den Ursprung oder Umgang mit einem Virus geht.

Ich schreibe diesen Beitrag nicht, um über Richtig oder Falsch zu richten (wie könnte ich) und schon gar nicht, um mir eine virologisch-epidemologisches Urteil anzumaßen (das könnte ich noch weniger).

Dennoch gibt es einen Vorwurf, den ich der Regierung und den Medien mache: Sie säen und schüren Angst. Diese bewirkt in Kombination mit den starken Einschränkungen und Verboten eine angstgetönte und damit niedrigschwingende kollektive Energie.

Dies prägt das Miteinander: Angst vor Ansteckung, öffentliche Angriffe und Maßregelungen, Neid und Denunziation, eine öffentlich gedrückte Stimmung und Freudlosigkeit.

Die Auswirkungen auf den Einzelnen sind vielfältig: Schlafstörungen, Herzängste, vermehrte Wut und Panik, plötzliche Traurigkeit – alles ohne einen persönlichen Anlass. Und so schreibe ich diesen Blogbeitrag insbesondere für alle davon Betroffenen, die sich möglicher- und unnötigerweise selbst infrage stellen.

Der gern gegebene spirituelle Ratschlag, die Stille als Momentum für persönliche Möglichkeiten, wie Rückzug, Inspiration, Klärung usw. zu nutzen, funktioniert aus meiner Sicht und Erfahrung aufgrund der alles übertönenden Kollektiv-Angst-Aura leider nicht wirklich gut. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: wenn man in eine Güllegrube gefallen ist, dürfe es aufgrund des unerträglichen Gestankes schwierig sein, die Aussicht zu genießen, als wenn man in einem klaren Bergsee schwimmen würde.

Was können wir also tun, wenn uns eine spirituelle Über-Deutung genauso wenig hilft, wie eine Angst-Ignorieren-Gute-Laune-Mentalität?

Nun, wir können

  • versuchen, die aktuelle Realität aus- und standhalten zu lernen,
  • Angst, Trauer und Schmerz und persönliche Betroffenheit zulassen,
  • wahres Miteinander praktizieren, um Vereinzelung und Vereinsamung entgegen zu wirken,
  • entscheiden, worauf wir unsere Kraft und Energie ausrichten wollen &
  • die, trotz allem, schönen Momente bewusst genießen.

Es grüßt Euch unverdrossen hoffnungsfroh und unbeirrbar kampfbereit
Cèlestia

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