Die Angst ist ein mächtiger Gegner. Sie ist das Hindernis auf dem seelischen Entwicklungsweg. Will man in dem Spiel, welches die Angst spielt, eine Chance haben, sollte man die Regeln dieses Spiels kennen und mögliche Strategien.

Ein großer Teil der Macht, welche die Angst ausübt, rührt daher, dass sie aus dem Schatten heraus agiert, weil sie unerkannt ist. Die Angst lässt sich mit der Märchenfigur des Rumpelstilzchen vergleichen, welches auch nicht enttarnt werden möchte: „Ach wie gut das niemand weiß, das ich Rumpelstilzchen heiß.“

Deshalb -und auch wenn es gering erscheint- ist es der erste wesentliche Schritt, das man die bittere Erkenntnis der eigenen Angst zulässt. Diese Erkenntnis ist der Anfang und Voraussetzung für jede weitere Arbeit mit der Angst.

Dabei gibt es eine grundlegende Schwierigkeit. Die direkte Konfrontation mit der Angst durch ihre mediale Identifizierung und Benennung löst den Schmerz1 und dadurch die Angst selbst aus. Das kann dazu führen, dass die Erkenntnis der eigenen Angst nicht zugelassen wird. Es gibt 1000 Argumente diesem ungeschminkten Blick auf die eigene Angst auszuweichen und jedes einzelne Argument ist ein Argument der Angst.

Selbst wenn man diese Hürde nimmt, wird die Angst alle Hebel in Bewegung setzten, um wieder die Oberhand zu bekommen. Listig und verschlagen, wie Rumpelstilzchen, argumentiert sie, lockt, umgarnt, droht, manipuliert und verführt auf jede nur erdenkliche Weise, weil, sie kennt die Schwachstellen und weiß sie zu nutzen.

Es gibt 7 Ängste und darunter ist keine gute Angst, alle Angstmerkmale gründen in Angst – es ist wichtig, dies zu begreifen. Man sollte sich davor hüten, sich nicht zu sehr mit dem eigenen Angstmerkmal anzufreunden, denn unter den hässlichen Entlein der Ängste wird sich kein verzauberter Schwan finden2 – ein Irrglaube, dem besonders gern das Angstmerkmal des Eigensinns anhängt. Dagegen hilft nur Eins, sich nicht mit der Angst zu identifizieren. Falls Jemand glaubt, dass er seine Angst im Griff hat, ist auch das eine Illusion, weil allein der Ansatz, etwas im Griff zu haben, der Angst entspringt. Auch Flucht ist keine Lösung, man kann ihr nicht entkommen, einem Schatten gleich folgt sie uns nach. So unterschiedlich die Ängste sind, so vielfältig sind die Fallstricke der Ängste. Was kann man also der Angst entgegen setzen?

Liebe ist die Antwort.
Uns Selbst, Anderen und dem Leben gegenüber mit Achtung, Wertschätzung, Fürsorge, Anerkennung, Achtsamkeit, Flexibilität und Genuss begegnen. Die eigenen Bemühungen können durch menschliches Miteinander und eine liebevolle Umgebung verstärkt und unterstützt werden; dies kann jedoch nicht die eigene Arbeit mit der Angst ersetzen. Dies alles hilft, den sich wiederholenden Angstmechanismus zu durchbrechen und damit letztendlich die Macht der Angst.

„Es gibt nur zwei Kräfte im Universum, Liebe und Angst.
Liebe ist unendlich stärker, aber Angst unendlich verführerischer.
Angst kommt in unendlichen Kostümen oder Masken daher.
Liebe ist nur sie selbst.
Angst bietet endlos scheinende Vorteile an.
Liebe ist kein Gewinn und kein Vertrag, Liebe ist eine universelle Wahrheit.“
(kausaler Lehrer MICHAEL)

In diesem Sinne, sei die Macht mit Euch3
und nicht mit der dunklen Seite der Angst.
Cèlestia

1 Die Angst wir durch schmerzhafte Lebenserfahrungen ausgelöst und ist mit diesen verknüpft.
2 Quinn Yabro, Chelsea (1986): More Messages from Michael, A Berkley Book, S. 38-39.
3 Gruß der Jedi in den „Star-Wars“-Filmen

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