Wir alle sind nur ein Tropfen im Ozean, seelisch wie menschlich …

… Es gibt Dinge, die sind größer als man selbst. Kollektive Strömungen sind größer als man selbst. Jede einzelseelische Erfahrung, jedes individuelle Schicksal ist Teil einer kollektiven Erfahrung.

Kollektive Strömungen unterliegen vielerlei Einflüssen. Seelisch ist das Seelenalter maßgebend, hinsichtlich der Mehrheitsverteilung und der unterschiedlichen Dynamik des Seelenalters.

Die Mehrheit bestimmt das kollektive Bewusstseinsniveau, die grundlegende Sicht und die zentralen Themen des Lebens. Ist man Teil dieser Mehrheit, schwimmt man mit dem Strom. Ist man nicht Teil dieser Mehrheit, fühlt man sich nicht zugehörig.

Die überwiegende Mehrheit der Menschen sind Seelen, die sich am Beginn des Inkarnationsweges befinden. Das ist die einzig mögliche Erklärung für das dramatische Wachstum der Weltbevölkerung von 1 Milliarde Menschen im 19. Jahrhundert auf aktuell 8 Milliarden.

Seelen am Beginn des Inkarnationsweges1 sind durch die Erfahrung der Körperlichkeit und der Anforderungen des Lebens gefordert. Ihre noch geringe Inkarnationserfahrung lässt sie nach Halt und Orientierung suchen, die sie aufgrund dieser Unerfahrenheit selbst nicht besitzen. Sie werden sich immer in den kollektiv vorgegebenen Rahmen fügen, ohne ihn zu hinterfragen und diesen dankbar annehmen.

Es ist also nicht per se die Mehrheit, die bestimmt. wo es langgeht …

… Es sind die jungen Seelen, die sich berufen fühlen ihre bisher gesammelte Inkarnationserfahrung zur Geltung zu bringen. Dies entspringt der kriegerischen Dynamik2, die dem Seelenalterszyklus der jungen Seelen innewohnt und sich im Erfahrungsthema „Durchsetzungskraft entwickeln“ wiederfindet. Nicht selten halten junge Seelen ihre Sicht der Dinge für die einzig richtige und ihre Lösung für die einzig wahre. In dieser Sturm- und Drang-Phase der Inkarnation wird man jungen Seelen nicht beikommen können. Erst die Erfahrung, welche Wirkung Entscheidungen und Handlungen nach sich ziehen und welche Macht sie entfalten können, wird den Übergang vom Jung-Seelen-Dasein zur reifen Seele ermöglichen und prägen …

… und damit auch den weiteren seelischen Entwicklungsweg hin zu Verantwortungsbewusstsein. Jedweder, der Jung-Seelen- Dynamik entsprungene leichtfertige Überschwang geht darüber verloren. Im Reif-Seelen-Zyklus übernimmt die Seele die Verantwortung für das Karma, welches sie als junge Seele3 erzeugt hat. Das Erfahrungsthema eines jeden Seelenalter-Zyklus ist also immer seelisch gemeint; es hat aber natürlich eine Wirkung auf unser Menschsein. Und so sind reife Seelen auf ihrer Suche nach angemessenen und ausgewogenen Lösungsansätzen sehr verantwortliche Menschen.

Die alte Seele will alles, was sie hindert, zu sein, hinter sich lassen und ist doch, wie jede inkarnierte Seele, Teil einer Gesellschaft …

… und damit den Stürmen und Unwettern auf dem Ozean des Lebens ebenso ausgesetzt.
Manchmal hat man das Glück Teil der Welle zu sein, die einen nach oben trägt und manchmal zählt man zu denen, die unter ihr begraben werden. Selbst wenn man Wasser liebt, mag man wohl kaum das Gefühl, wenn einem eine Tsunami-Welle mit voller Wucht trifft. Und auch wenn man getroffen wird und persönlich betroffen ist, macht es keinen Sinn, kollektive Entwicklungen persönlich zu nehmen. Sie sind schlicht nicht persönlich gemeint.

Wir können uns nur darin üben, wie man in stürmischen Zeiten das Boot des eigenen Lebens durch die unruhige See steuert oder anders ausgedrückt: die Entscheidungen, die wir als Menschen treffen müssen, sind so hart, wie die Zeiten, in denen wir leben.
Also, kommt gut durch die Zeit. Cèlestia.

FUSSNOTEN:
1 Damit sind die Seelenalterszyklen als Baby- und Kind-Seele gemeint.
2 Der Jung-Seelen-Zyklus ist der 3. Seelenaltersyklus. Die Energie der 3 ist die aktive ordinale Energie der Krieger.
3 Das meiste Karma wird im Jung-Seelen-Zyklus erzeugt. In diesem Seelenalter scheint Karma unvermeidbar.

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